Wallfahrtsort

Geschichte der Wallfahrtskirche    

Die Wallfahrt von Herrgottsruh geht auf das Mittelalter zurück.

um 1350

Ein Friedberger Bürger stiftet nach glücklicher Rückkehr aus dem Hl. Land auf seinem Acker vor der Stadt eine Heilig-Grab-Kapelle.

1496
Weihbischof Johann von Wertheim (1490-1506) weiht Chor und Altar, erstes urkundliches Zeugnis. Das Wallfahrtsbild „Christus in der Ruh“, das der Ulmer Schule zugeschrieben wird, wird  um 1496 wohl von Meister Erhart geschaffen.

1599
Im Pestjahr beschließt der Stadtrat von Friedberg, die Kapelle nach Westen hin zu erweitern.

1609
wird sie dann erneut konsekriert. Von 1610 an wird sie „capella Salvatoris“ genannt.

1632
Die Kapelle wird schwer beschädigt und bereits

1636
vom Augsburger Weihbischof Sebastian Müller neu geweiht.

im 17./18. Jahrhundert
Wundersame Berichte über Gesänge und Orgelmusik, die zur Nachtzeit aus der Kirche zu hören sind und von einem hellen Licht, das weit auf die Äcker hinaus fällt, verbreiten aufs neue den Ruf der Wallfahrt.

1723
Maximilian Franz Dominikus Freiherr von Eckher (1690-1749), Domherr in Augsburg, wird Stadtpfarrer in Friedberg. Unter ihm kommt es zu konkreten Plänen für eine neue und der nun so bedeutenden Wallfahrt angemessenen und würdigen Kirche.

1731
Grundsteinlegung der jetzigen Wallfahrtskirche in Anwesenheit von Kurfürst Karl Albrecht von Bayern, nachmaliger Kaiser Karl VII. Der Justinusschrein wird von der Stadtpfarrkirche St. Jakob nach Herrgottsruh überführt.

1736
Außenbau und Turm werden vollendet.

1738
Chorkuppel, mit deren Ausmalung der berühmte Cosmas Damian Asam nun beginnen konnte; der Meister wird hier sein vorletztes Werk ausführen.

1753
Einweihung der Kirche am 30. September durch Weihbischof Franz Xaver Reichsfreiherr von Adelmann.

Baumeister: Johann Benedikt Ettl, Oberbaumeister in Eichstätt und später Kapitelsbaumeister in Augsburg.
Künstler: Matthäus Günther, der Augsburger Akademiedirektor: Fresken in den Kirchenschiffen; Cosmas Damian Asam: Chorwandfresko und Kuppelfresken; Franz Xaver Feichtmayr: Stuckarbeiten; Ägidius Verhelst: Pietà über dem Bruderschaftsaltar.

1867–1890
Wallfahrtsdirektor Alois Melcher veranlasst 1870 die Umgestaltung der Kirche. Das Hochaltarfresko von Asam wird durch einen Neurenaissance-Altar des Münchner Professors Joseph Knabl verdeckt. Der Kreuzweg unter der Arkade und die Lourdesgrotte entstehen.

1874
Reliquienaltar der Kapelle Maria Schnee in Augsburg wird für Herrgottsruh erworben.

1877
Rückkauf der Kirche St. Afra im Felde vom Staat durch Wallfahrtsdirektor Melcher.

1937
Die Pallottiner (SAC) übernehmen die Seelsorge der Herrgottsruhwallfahrt.

1964
Beginn einer großen Kirchenrenovation unter Wallfahrtdirektor P. Alfred Maier SAC: Das Hochaltarfresko von C.D. Asam wird wieder freigelegt, der Knabl-Altar abgebaut.

Seit den 1960-er Jahren wohnen und wirken auf Betreiben von P. Maier im alten Mesnerhaus neben der Wallfahrtskirche Mitglieder der „Gemeinschaft Christlichen Lebens“ aus der Jesuitischen Familie.

1998
Umfangreiche Aussenrenovation, Sanierung von Turm und Dach unter Wallfahrtsdirektor P. Berthold Kratzel SAC und Kirchenpfleger Wolfgang Schuß.

2001
Restauration des Kreuzwegs unter der Arkade.

2002
275-jähriges Jubiläum der Bruderschaft vom „Bitteren Leiden und Sterben Jesu Christi und der Sieben Schmerzen Mariens“ von Herrgottsruh.

2003
Rechtliche Neuformierung der Bruderschaft von Herrgottsruh mit Genehmigung eines Statuts durch das Bischöfliche Ordinariat, Wahl des Bruderschaftsrats.

Beginn der Innenrenovation, 1. Bauabschnitt: Heizung und gesamte Elektrik, neues Gestühl mit Mittelgang, Neugestaltung des Chorraums.
250-Jahrfeier der Weihe der Wallfahrtskirche mit Bischof Dr. Viktor Josef Dammertz OSB von Augsburg.

2005
Beginn des 2. Bauabschnitts der Innenrenovation (Raumschale) unter Wallfahrtsdirektor P. Wilfried Kunz SAC und Kirchenpfleger Wolfgang Schuß.

2007
Wir blicken zurück auf eine lange Zeit „der Baustellen“ und freuen uns nach der Beendigung der Renovation, die Kirche in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen lassen zu können. Die Kirchenverwaltung bedankt sich bei allen Helfern und Spendern, die uns dies ermöglicht haben.

2010
Ende Juni stirbt der ehemalige Wallfahrtsdirektor P. Berthold Kratzel SAC und wird auf dem Gräberfeld der Pallottiner – unweit der Wallfahrtskirche – beigesetzt.

2011
Die Planungen für die Renovierung des Priesterhauses werden wieder aufgenommen.

September 2011
Die Wallfahrtskirche erhält ein neues Seelsorgerteam: P. Sascha-Philipp Geißler SAC ist neuer Wallfahrtsdirektor und P. Peter Hinsen SAC Wallfahrtskaplan. Br. Norbert Kempf SAC arbeitet weiterhin als Mesner in Herrgottsruh. P. Wilfried Kunz SAC versieht nun seinen Dienst in Mering.

15. September 2013
Nach vierzehnmonatiger Bauzeit wird das nun generalsanierte und zeitgemäß umgebaute Bruderschafts- bzw. Priesterhaus (Baujahr 1727) durch Bischof Dr. Konrad Zdarsa gesegnet und neu eröffnet.

2015/2016
Am 8. Dezember 2015 beginnt das von Papst Franziskus ausgerufene außerordentliche „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“, das bis zum 20. November 2016 dauert. Die Wallfahrtskirche Herrgottsruh wird neben weiteren 27 Kirchen des Bistums Augsburg zu einer sogenannten „Ablasskirche“ bestimmt, in welcher der vom Papst mit dem Hl. Jahr verbundene „Jubiläumsablass“ gewonnen werden kann. Zudem ist Herrgottsruh eine von sechs Pilgerkirchen auf den „Wegen der Barmherzigkeit“ im Bistum.

2020
Zum Hauptpatrozinium (Dreifaltigkeit, heuer 7. Juni) feiert der tags zuvor geweihte neue Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier die Festmesse in der Wallfahrtskirche.
Ende August wird Wallfahrtskaplan P. Peter Hinsen SAC in den Ruhestand verabschiedet. Zum Patronatsfest der Bruderschaft am 20. September nimmt Wallfahrtsdirektor P. Sascha-Philipp Geißler SAC Abschied von Herrgottsruh. Er übernimmt die Pfarrstelle seines Nachfolgers P. Hans-Joachim Winkens SAC in Hamburg.

Grosses Foto oben: Achim Bunz, München

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